zurück zur Übersicht

Nachricht vom 03.09.2025 Kultur & Feste

Hirschau feiert am Wochenende seine Kirwa

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Die Hirschauer Kirwa ist eines der Kirchweihfeste in der Region, deren Termin einen historischen Bezug zur Weihe ihres Gotteshauses hat. Vor 176 Jahren wurde in ihrer Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Sonntag, 2. September 1849, nach deren Umbau erstmals wieder Gottesdienst gefeiert – am Wochenende ist Kirwa!

Mitte des 19. Jahrhunderts war eine grundlegende Sanierung und Erweiterung der Kirche mehr als dringend geworden. Deshalb ergriff der damalige Stadtpfarrer Johann Baptist Kotz die Initiative zur Sanierung und Erweiterung der Pfarrkirche. Ende April 1849 wurde damit begonnen. Sein Nach- Nachfolger Stadtpfarrer Johan Baptist Lautenschlager schreibt in seiner Stadtchronik von 1897: "Binnen 22 Bauwochen waren die Wände um mehr als 2,92 m höher gebaut, als sie es früher waren, zehn neue längliche Fenster mit gotischer, den Fenstern des Vorderteiles entsprechender Form, sowie auch neue stattliche Portale eingesetzt, ein neuer Dachstuhl aufgesetzt, eine Weißdecke von Mauerwerk gefertigt, ein Emporium, getragen von mächtigen achteckigen Granitsäulen, errichtet, das Podium der Kirchenstühle neu gemacht, wie auch viele der Stühle selbst entweder ganz oder zum Teile neu aufgestellt und das Pflaster hergestellt."

Und weiter: "Die Kirche wurde am 9. September desselben Jahres geweiht und am Sonntag vor dem Feste Mariä Geburt (= 2. September 1849) wurde in der umgebauten Kirche der erste Gottesdienst in feierlicher Weise gehalten." Seit 176 Jahren feiern die Hirschauer daher am Sonntag vor Mariä Geburt ihre Kirchweih, heuer am 7. September.

In den letzten Jahrzehnten hat die Hirschauer Kirwa ein Auf und Ab erlebt. Neun Jahre lang erlebte das Fest dank des Engagements des Heimat- und Trachtenvereins und der TUS/WE-Fußballer von 2000 bis 2008 eine wahre Glanzzeit. Drei Tage lang wurde auf dem Ex-WE-Sportplatz gefeiert, was das Zeug hielt. Bierzelt, Schausteller, Kirwapaare, Baumaustanzen – alles war geboten. Nach dem Rückzug der Vereine beschränkten sich die Feierlichkeiten 2009 auf einen Festgottesdienst am Sonntag und einem Frühschoppen im Pfarrheim, ausgerichtet vom Pfarrgemeinderat und vom Musikzug. 2013 fanden beide im Festspielverein einen Verbündeten. Dieser hauchte der Kirwa neues Leben ein. Sie wird seither wieder zwei Tage lang gefeiert. Heuer ist der Festspielverein zum zweiten Mal alleiniger Ausrichter. Wie 2024 gibt es auf dem Festspielgelände im Schlosshof nur eine „Schmalspur-Kirwa“. Wegen der Baumaßnahmen im Schlosshof verzichtet man erneut auf einen Kirwabaum! Wo kein Kirwabaum, da auch keine Kirwapaare zum Austanzen.

Der Festbetrieb beginnt am Samstag, 6. September, um 17 Uhr im Schlosshof. Für das leibliche Wohl ist mit Grillspezialitäten und Frischgetränken gesorgt. Ab 18 Uhr spielen die „Höitlbrumma“ zur Unterhaltung auf.

Der Kirchweihsonntag wird mit einem Kirchenzug eröffnet. Dazu stellen sich die Vereine mit möglichst stattlichen Abordnungen – gerne in Tracht, Uniform oder sonstigem Kirwagwand – um 8.45 Uhr im Schlosshof auf. Angeführt vom Musikzug geht es zur Stadtpfarrkirche, wo um 9 Uhr der Festgottesdienst, zelebriert von Stadtpfarrer Johann Hofmann, gefeiert wird. Nach der Messfeier geht es per Festzug unter den Klängen des Musikzugs zurück in den Schlosshof zum Weißwurst-Frühschoppen, den der Musikzug musikalisch begleitet. Am Nachmittag herrscht ab 14 Uhr Festbetrieb bei Kaffee und Kuchen, Grillgerichten und Frischgetränken. Ab 16 Uhr spielt zur Unterhaltung die Hirschauer Wirtshausmusi auf. Damit die Kirwa bei jedem Wetter gefeiert werden kann, wird auf dem Festgelände ein beheizbares Zelt aufgestellt.

Vor 175 Jahren wurde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Sonntag vor Mariä Geburt (damals 2. September 1849) erstmals wieder Gottesdienst gefeiert. Am 9. September 1849 wurde die Kirche geweiht. Heuer fällt das Kirchweihfest auf das Wochenende 6./7. September. Im Juni dieses Jahres wurde mit der Sanierung des Langhauses der Kirche begonnen, kommendes Jahr wird die des Kirchturms in Angriff genommen. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Vor 175 Jahren wurde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Sonntag vor Mariä Geburt (damals 2. September 1849) erstmals wieder Gottesdienst gefeiert. Am 9. September 1849 wurde die Kirche geweiht. Heuer fällt das Kirchweihfest auf das Wochenende 6./7. September. Im Juni dieses Jahres wurde mit der Sanierung des Langhauses der Kirche begonnen, kommendes Jahr wird die des Kirchturms in Angriff genommen.

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz