Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Der Bauvoranfrage eines Cannabisclubs mit Sitz in Sulzbach-Rosenberg verweigerte der Bauausschuss des Hirschauer Stadtrats einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Eine gewisse Brisanz kam in die letzte Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Technik des Hirschauer Stadtrats durch die zu Beginn der Sitzung noch zugelassene Bauvoranfrage auf Nutzungsänderung eines landwirtschaftlichen Gebäudes im Ortsteil Massenricht/Träglhof. Der Verein „La Huerta Cannabis Club“ mit Sitz in Sulzbach-Rosenberg möchte eine früher landschaftlich genutzte Halle mieten um dort nach den gesetzlichen Vorgaben einen kontrollierten Eigenanbau zu errichten. Das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hatte das Konzept akzeptiert. Geplant ist auf einer Fläche von 300 qm pro Jahr 60 kg Cannabis und 6 kg Haschisch zu produzieren und die gemäß den gesetzlichen Vorgaben nur an die Vereinsmitglieder weiter zu geben. Das Gewerbe darf nicht beworben werden, Abgaben an Nichtmitglieder sind nicht zugelassen. Derzeit zählt der Verein laut Antrag ca. 220 Mitglieder. Pro Tag würde mit 7 bis 12 Abholern gerechnet. Trotz vorliegender staatlicher Erlaubnis verweigerte der Ausschuss dem Projekt das gemeindliche Einvernehmen einstimmig. Das Vorhaben sei in der dörflichen Umgebung nicht gewünscht, waren sich alle Ausschussmitglieder einig. Nun darf man gespannt sein, ob der Eigentümer und der potentielle Mieter trotz dieser klaren ablehnenden Haltung das Vorhaben weiterhin verfolgen.
Bei der Aufstellung des stationären Moduls bei Waldkindergartens am Kalvarienberg war es zu einem Fehler bei der Aufstellung gekommen. Die Terrasse sollte nach Süden liegen, ist aber nördlich angebaut. Nach Rücksprache mit dem Träger kann das so bleiben. Die Kosten der Tekturänderung übernimmt die ausführende Firma. Auch das Brandschutzkonzept muss überprüft werden.
Als sehr gut gelungen sahen die Räte die neu gestaltete Abgrenzung der Aussensitzplätze zur Straße hin beim Eiscafe gegenüber der Kirche. Den Antrag des Betreibers einen weiteren Parkplatz vor dem NKD-Markt noch zu bestuhlen beurteilte der Ausschuss ebenso positiv, „das bringe mehr Leben in die Innenstadt“. Allerdings war man sich auch einig, dass in dem Bereich auch zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden müssten.
Christoph Lederer vom städtischen Bauamt erläuterte den Sachstand zur Errichtung eines weiteren Regenüberlaufbeckens unter einer städtischen Wiese mit Zugang von der Schönbrunner Straße. Das Fassungsvermögen von 950 Kubikmeter puffere die Situation etwas, nach Abklingen des Starkregens gelange das Wasser dosiert zurück in den Kanal und weiter zur Kläranlage. Die Baukosten werden insgesamt auf 3,5 Mio Euro kalkuliert, eingeschlossen sind Kanalsanierungen im Umfeld. Die Größe des Projekts erfordert eine derzeit laufende europaweite Ausschreibung. Die Finanzierung abzüglich eventueller staatlicher Zuschüsse muss über den Gebührenhaushalt erfolgen. Nach dem planerischen Vorlauf könnte die Umsetzung in etwa zwei Jahren starten.
Die eingereichten privaten Bauanträge wurden positiv beschieden und gehen weiter ans Landratsamt. Unter Verschiedenes fragte Wolfgang Bosser an, wie es nach dem Brand vor längerer Zeit mit der “Alten Fabrik“ in der Nürnberger Straße weiter gehe. Neue Infos sind derzeit nicht bekannt.
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