Hirschau (Bericht von Werner Schulz) „Europa? Aber sicher!“ Ca. 74 000 Kinder und Jugendliche setzten sich beim 72. Europäischen Wettbewerb damit auseinander – Alicia Baldauf mit großem Erfolg! Ihr Bild zum Thema „Zukunft der Lebensmittelversorgung in Europa“ wurde mit einem Bundespreis ausgezeichnet.
Die 17-jährige Hirschauerin besuchte im Schuljahr 2024/2025 die 12. Klasse Gustav-Schlör-Schule in Weiden und machte heuer ihr Fachabitur. Die letzten zwei Schuljahre hatte sie die Ausbildungsrichtung „Gestaltung“ gewählt. Diese richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die Interesse an Kunst und Kreativität haben und eine künstlerisch-gestalterische Ausbildung anstreben. Talent zum Malen, so ihre Mutter Alexandra Baldauf, hat Alicia von Kindheit an gezeigt. „Diese Begabung hat sie von ihrem Paten, meinem Bruder Manfred“, meint die Mama lachend und zitiert die Redewendung „Kinder werden wie der Pate.“ Nicht nur in der Schule, auch daheim widmet sich Alicia mit großer Begeisterung der Malerei. Davon zeugen zahlreiche Bilder in der elterlichen Wohnung. Bei einer Schulausstellung war z.B. ihr Werk „Augenflüstern“ zu sehen. „Es ist eine Aufforderung zum Einschränken des Handykonsums“, erklärt Alicia. Zum Wettbewerb „Europa? Aber sicher?“ wurde sie von ihrer Lehrerin Stefanie Ziegler angemeldet. Zum „Thema Sicherheit in Europa“ gehört auch die Nahrungsmittelsicherheit. Mit dieser setzte sie sich im Oberstufen-Modul 4-1 unter der Überschrift „Alle satt?“ auseinander. Sie sollte aufzeigen, wie künftig die Versorgung mit Nahrungsmitteln in Europa und auf der Welt gesichert werden kann.
Alicias futuristische, bildlich dargestellte Antwort: „Die Zukunft der Lebensmittelversorgung in Europa könnte durch 3D-Lebensmitteldrucker revolutioniert werden. Diese Technologie reduziert die Importabhängigkeit, schont Ressourcen und versorgt die europäischen Bürgerinnen und Bürger auch in Krisenzeiten zuverlässig.“ Weiter erläutert sie: „In meiner Arbeit habe ich den „3D food printer“ bewusst in einer abgelegenen Gasse platziert, um aufzuzeigen, dass die EU künftig – selbst in vernachlässigten Ecken – flächendeckend für Ernährungssicherheit sorgen kann.“
Die Jury war mehr als angetan von der künstlerischen Umsetzung dieser Idee. Ihr Urteil: „Diese kraftvolle Arbeit von Alicia Baldauf wirft einen kritischen Blick auf die Zukunft unserer Ernährung. Im grellen Licht einer Seitenstraße steht ein „3D Food Printer“ – futuristisch, aber isoliert, umgeben von Müll und Graffiti. Der künstlich erzeugte Burger symbolisiert technischen Fortschritt, der soziale Probleme nicht löst, sondern verdrängt. Die Szene erinnert uns daran, dass Innovation allein keine Menschlichkeit schafft. Der Kontrast zwischen Hightech und urbaner Tristesse zeigt: Technische Lösungen können echte Armut und Ausgrenzung nicht einfach „wegdrucken“. Die Spiegelung im Wasser verstärkt das Gefühl von Kälte und Distanz. Die Arbeit fordert uns auf, über Schattenseiten des Fortschritts nachzudenken und die Menschlichkeit nicht aus dem Blick zu verlieren.“ – Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Alicia kann sich durchaus vorstellen, dass in ferner Zukunft auf die von ihr aufgezeigte Art Nahrungsmittel produziert werden.
Zur Preisverleihung wurden Alicia Baldauf und die anderen bayerischen Bundespreisträger nach München in die Staatskanzlei eingeladen. Dort wurde ihr von Europaminister Eric Beißwenger die Bundespreis-Urkunde überreicht. Als Belohnung gab es außer einem Büchergutschein eine viertägige Berlin-Reise. „Das war ein tolles Erlebnis“, erzählt sie, „wir sind u.a. mit Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zusammengetroffen und haben an der Bundestags-Plenarsitzung teilgenommen, bei der Ex-Außenministerin Annalena Baerbock ihre Abschiedsrede gehalten hat.“
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