Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Da sind auf der einen Seite Kinder deren Eltern die Zeit fehlt oder sich schwer tun mit ihren Kindern lesen zu üben. Andererseits suchen Menschen, meist nach dem Arbeitsleben, eine sinnvolle Aufgabe. Wenn beide sich finden wie beim Projekt „MENTOR“ entsteht eine typische Win-win-Situation.
Erhard Ströhl Koordinator des Programms, das in Region unter dem Dach der AOVE e.V 2023 angelaufen ist, stellte die Initiative in der letzten Stadtratssitzung vor. Jeder Vierte könne nicht gut genug lesen, etwa 6 Mio Bundesbürgerseinen als funktionelle Analphabeten anzusehen. In über einem Drittel der Familien werde nicht mehr vorgelesen, damit fehle auch viel Wortschatz, startete Ströhl. Inzwischen unterstützen die AOVE-Initiative 34 Lesepatinnen und -paten zwischen 50 und 81 Jahren, alle ausgestattet mit einem Moderatorenrucksack der Spiele und notwendiges Material beinhaltet. Mitglied im MENTOR-Bundesverband sind so Ströhl derzeit 127 Gruppen, wobei der Süden Deutschlands noch etwas Nachholbedarf hat. In der Grundschule Hirschau sind derzeit drei Lesepaten aktiv in Ehenfeld zwei. Insgesamt werden über 40 Kinder unterstützt, davon fünf mit Migrationshintergrund.
Wie läuft das nun konkret ab? Jeder Pate liest ein Schuljahr lang einmal in der Woche mit dem von der Schule vorgeschlagenen Kind, dessen Eltern das Angebot befürworten, eine Stunde. Gelesen werden kindgerechte Geschichten meist aus Bibliotheken, keine Schulbücher! Dadurch erfahren Kind und Pate gegenseitig persönliche Wertschätzung. Die Koordination liegt bei den Schulleitungen.
Die Paten, so Ströhl engagieren sich im Ehrenamt für das es keine Bezahlung gibt, gerne. Lässt die Konzentration bei den Kindern nach, lockern zusätzliche Materialien die 45 Minuten spielerisch auf. Für die Paten gelte es die Stunde vorzubereiten und durchzuführen, das sei pädagogische Arbeit, die aber allen Beteiligten Spaß mache. Als Erfolge seien Fortschritte beim Lesen, Vorlesen und positive Auswirkungen in der aktiven Teilnahme am Unterricht zu nennen, so Ströhl.
Die zusätzlichen Materialien und Koordination werden finanziert durch Spenden und Zuschüsse, die immer willkommen seien, so Ströhl. Seine Aufgabe sei es die Initiative bekannt zu machen, Paten zu gewinnen, „Wir könnten noch viel mehr Lesepaten brauchen“ fasste Ströhl zusammen. Ströhl selber arbeitet inzwischen bundesweit in der Mentorenausbildung mit, hat das optimale Ehrenamt für sich gefunden.1.Bürgermeister Hermann Falk dankte Erhard Ströhl für die Infos und den Einsatz aller Beteiligten. Auch Stadträte die in Kontakt mit dem Projekt gekommen waren äußerten sich sehr positiv.
Wer mitmachen oder unterstützen möchte wendet sich an die AOVE e.V. Tel. 09664 952467, Mail: mentor@aove.de
1.Bürgermeister Hermann Falk informierte über die Vorarbeiten der geplanten Sanierung des historischen Rathauses. Im Vorgriff der Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses war eine Befunduntersuchung der Fassade beauftragt. Ab etwa dem Jahr 1490 sind 15 Farbanstriche bis heute nachgewiesen. Auf Vorschlag des Restaurators Andreas Richter wird keine Zeitepoche hervorgehoben, vernachlässigt oder eine stilistische Farbmischung eingeführt. Angedacht ist eine monochrome Farbigkeit in Tendenz eines leicht gealterten Kalkweiß. In nächster Zeit wird an der nordwestlichen Ecke des Rathauses mit einer etwa 6 m x 4 m großen Musterfläche dieser Farbton an der Fassade vorgestellt. Die weiteren Schritte sind dann mit dem Landesamt für Denkmalpflege zu besprechen. Aus den Reihen der Stadträte kam der Vorschlag, man könnte das auch mit Computeranimation angehen. Die Frage war schließlich auch, was so ein Probeanstrich kosten würde.
Zu aktualisieren war aufgrund von gesetzlichen Änderungen die städtische Satzung zur Erhebung von Erschließungsbeiträgen. Die Satzung aus dem Jahr 2007 war zuletzt 2016 geändert worden. In seinem Bericht weist der kommunale Prüfungsverband auf dingenden Aktualisierungsbedarf hin. Alle Fraktionen befürworteten den Beschlussvorschlag, der meist lediglich redaktionelle Anpassungen enthielt. Neu ist, dass bei der Berechnung der Erschließungsbeiträge die Eigenleistungen der Stadt mit angesetzt werden. Verändert wird auch die Bewertung der Vollgeschoße. Wichtig war es allen Räten, dass es keine Bescheide mit rückwirkenden Auswirkungen geben wird.
Abschließend informierte der 1.Bürgermeister, dass es in der nächsten Sitzung erste Infos zur kommunalen Wärmeplanung geben wird
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