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Nachricht vom 26.11.2024 Rathaus

Günther Amann mit silberner Bürgermedaille ausgezeichnet

Über 40 Jahre setzt er sich für seine Heimatstadt ein

Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann)  Du hast die silberne Bürgermedaille mehr als verdient, stellte 1.Bürgermeister Hermann Falk als Kernsatz in seiner Laudatio heraus. Günther Amann habe durch seinen jahrzehntelangen Einsatz und seine Ãœberzeugungen seine Heimatstadt Hirschau nachhaltig geprägt.

In Anwesenheit des stellvertretenden Landrats Michael Reschke skizzierte Falk Amanns Werdegang. Du bist ein echter Hirschauer, lebst seit Geburt in der Klostergasse, hast hier die Grundschule besucht. Über das Erasmus-Gymnasium führte der schulische Weg zur pädagogischen Hochschule in Regensburg. Danach verfestigte sich deine soziale Einstellung und dein Engagement für Kinder und Jugendliche, die oft nicht auf Sonnenseite des Lebens standen während deines Zivildienstes bei der Lebenshilfe in Amberg. Der Einsatz für sozial Schwächere zieht sich wie ein roter Faden durch dein Leben, war ein wesentlicher Beweggrund Lehrer zu werden. Das war für dich mehr als Job, eine Lebensaufgabe, so Falk.

Das zeigt auch das Engagement bei den Freunden der Stötznerschule in Weiden deren Vorsitzender Amann über 20 Jahre war. Ab 1987 wurde das Förderzentrum in Eschenbach Amanns fester Dienstort bis zum Ruhestand 2018.

Die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Wahl in den Personalrat für Förderschulen und Schulen für Kranke in Regensburg zuletzt als stellvertretender Vorsitzender bilden ein weiteres Schlaglicht. Amann ist Mitglied zahlreicher Hirschauer Vereine, darunter 40 Jahre als Kassier des Kleingartenvereins, auch das zeige Amanns örtliche Bindung.

Als Vorsitzender des Arbeiter-Wohlfahrt Ortsvereins baute Amann die offene Ganztagsschule mit Mittagsbetreuung in Hirschau und auch in Schnaittenbach auf, Strukturen die, mit Weitblick und Herz dahinter, bis heute positiv wirken.

Gemäß deiner politischen Grundüberzeugung bist du engagierter Gewerkschafter. Ins Heim der Gewerkschaftsjugend in Schaittenbach trug dich in jungen Jahren dein Moped „Kreidler Florett“ zuverlässig. Es wurden Theaterstücke verfasst, in Hirschau in den Räumen der jetzigen Pizzeria „Pino“, sollte ein selbstverwaltetes Jugendhaus des „Vereins für fortschrittliche Jugendarbeit“ entstehen was letztlich rechtliche Bedenken verhinderten, skizzierte Falk

Seit 1972 ist die SPD Amanns politische Heimat. Frieden, Gerechtigkeit sind für ihn nicht nur Worte sondern Werte. Schon bald übernahm Amann Führungsaufgaben in der SPD, kandidierte 1984 erstmals für das Amt des Bürgermeisters und sitzt seitdem im Stadtrat und auch im Kreistag. Bei seiner zweiten Kandidatur 2002 fehlten Amann in der Stichwahl gegen Hans Drexler nur 27 Stimmen. Er bekleidete dann sechs Jahre das Amt des 2.Bürgermeisters. Zahlreiche erfolgreiche Anträge im Stadtrat tragen Amanns Handschrift. So das Förderprogramm für private Solaranlagen und „Balkonkraftwerke“, der Eilantrag, das Josefshaus als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine anzubieten, der Vorschlag einen Waldkindergarten zu errichten, die Anregung die Ladeinfrastruktur für E-Autos im Ort zu verbessern oder sein Einsatz für das Volksbegehren „Rettet die Bienen“.

Die Angebote zu Ferienprogrammen, die Amann organisierte hatten immer einen ökologisch-erlebnispädagogischen Schwerpunkt.

Hinter all den Verdiensten steht ein Mensch, der sich mit ganzer Kraft für andere einsetzt. Deine Ideen, dein Mut und deine Menschlichkeit haben Hirschau vorangebracht, schloss 1. Bürgermeister Hermann Falk seine Laudatio. Beifall der Stadträte und Besucher begleitete die Übergabe der silbernen Bürgermedaille der Stadt Hirschau.

Er habe es immer als Ehre verstanden seiner Heimatstadt zu dienen, und sich gefreut, dass die Bürger ihm das zutrauen, dankte Amann für die Auszeichnung.

Bei Kontroversen habe er sich bemüht sachlich unfair zu bleiben. Letztlich sei vor Jahrzehnten die Variante der Kläranlage gewählt worden, die er favorisiert habe und die bislang einwandfrei laufe. Andererseits galt es auch Fehlentwicklungen zu verhindern. Ein Hallenbad hätten die Hirschauer Finanzen nicht verkraftet, bedankte sich Amann für das damalige Umdenken der CSU-Fraktion.

Bei einer Bürgermeisterfahrt des Landkreises nach Südtirol, nach der knappen Wahl 2002 teilten sich, Hans Drexler und Günther Amann ein Doppelzimmer. Beim Plaudern über das Wahlergebnis sei Drexler folgender Stoßseufzer entschlüpft: „Manchmal denk ich mir, „es war besser g`wen, du warst es worn.“ Ab da passte die Stimmung zwischen den beiden ehemaligen Wahlkämpfern.

Mehr denn je, so Amann sei die Systemfrage heute angebracht. Es ist nicht in Ordnung, wenn 45 Deutsche so viel besitzen wie die Hälfte der Bevölkerung, oder Menschen trotz Vollzeitarbeit sich die Mieten in Ballungsräumen nicht leisten und nicht ausreichend für das Alter vorsorgen könnten, stellte er fest.

Er freue sich im Stadtrat und der Kommune auf kommende Gemeinsamkeiten lebhafte Diskussionen, stets unter Wahrung gegenseitigen Respekt im Ringen um der richtigen Weg für die Zukunft unserer lebens- und liebenswerten Heimatgemeinde.

Die zweite an dem Abend vorgesehene Ehrung findet wegen Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt statt.

1.Bürgermeister Hermann Falk zeichnet Günther Amann im Beisein seiner langjährigen Partnerin Christine mit der silbernen Bürgermedaille aus 
Günther Amanns Familie, und die Vertreter der Fraktionen gratulieren zur silbernen Bürgermedaille. 
 - Foto von Gerhard FleischmannFoto: Gerhard Fleischmann
1.Bürgermeister Hermann Falk zeichnet Günther Amann im Beisein seiner langjährigen Partnerin Christine mit der silbernen Bürgermedaille aus Günther Amanns Familie, und die Vertreter der Fraktionen gratulieren zur silbernen Bürgermedaille.

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Foto: Gerhard Fleischmann
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