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Nachricht vom 05.09.2023 Sonstiges

Auf geht’s zum Wirschtlberg-Revival

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Seit Ende Juni gibt es in Hirschau einen neuen Verein – die „Kulturwerkstatt e.V.“. Der Verein lässt am Sonntag, 17. September, mit einem „Wirschtlberg-Revival“ fĂĽr einen Tag die Tradition der Kult-Gaststätte „Waldesruh“ aufleben.

Man schrieb den 9. Juni 1949, als Bürgermeister Georg Lederer dem Metzgermeister und Gastwirt Georg Dobmeier mitteilte, dass dieser am Kalvarienberg einen gastwirtschaftlichen Betrieb eröffnen dürfe. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Die Erlaubnis erfolgte auf Grund eines am 9.6.1949 geführten Telefongesprächs mit dem Landratsamt.“ Das Gebäude war eine Holzhütte. Es gab weder Tische noch Bänke – aber überaus schmackhafte Bratwürste. Diese wurden per Pferdefuhrwerk von der Metzgerei in der Hauptstraße zum Berg transportiert. Die immer größer werdende Gästeschar ist der beste Beweis dafür, dass die Bratwürste sehr gut schmeckten. Nur zu verständlich, dass sich das Ehepaar Georg und Maria Dobmeier 1952 veranlasst sah, die Holzhütte abzubrechen und ein gemauertes Gasthaus zu errichten – das Gasthaus zur „Waldesruh“. Immer mehr Hirschauer und auch auswärtige Gäste pilgerten zu dem idyllisch gelegenen Biergarten mit Blick auf den Monte Kaolino, in dem 1952 daher auch Biergarnituren aufgestellt wurden. Im Volksmund bürgerte sich nach und nach der Begriff „Wirschtlberg“ ein. 1970 wurde das Gasthausgebäude vergrößert und aufgestockt. Auch ein Kinderspielplatz wurde im Kiefernwald eingerichtet. Das kulinarische Angebot beschränkte sich schon lange nicht mehr auf Bratwürste. Das Gasthaus bot eine vielseitige Speisenkarte an. In der „Waldesruh“ wurde jede Menge großer Vereins- und Privatfeiern, ja auch Hochzeitsfeiern abgehalten. Zu einer festen Institution wurde der Stammtisch „D’Dampfplauderer“. Nach dem Tod von Metzgermeister Georg Dobmeier übernahmen Tochter Maria und ihr Mann Fritz Helm 1978 die „Waldesruh“. Bis 2006 war die Bewirtschaftung des Gasthauses und des Biergartens bei ihnen in den besten Händen. Ab 2006 verpachteten sie die „Waldesruh“. Der letzte Pächter Peter Schüsselbauer kündigte im Frühjahr 2018 den Pachtvertrag. 2017 hatte es auf dem „Wirschtlberg“ noch eine Reihe von Veranstaltungen gegeben. Im Mai 2017 spielte dort z.B. im Rahmen des Volksmusikfestes „dousamma“ u.a. die BigBand des Nordbayerischen Musikbundes Oberpfalz auf.

Ende Juni dieses Jahres wurde in Hirschau ein neuer Verein ins Leben gerufen – die „Kulturwerkstatt e.V.“. Die Truppe um Vorstand Ralph Brandt lässt nun die „Wirschtlberg-Tradition“ am Sonntag, 17. September, für einen Tag wieder aufleben. Das „Wirschtlberg-Revival“ startet um 9 Uhr. Um 10 Uhr wird eine ökumenische Andacht mit Pfarrer Stefan Fischer und einem katholischen Geistlichen gefeiert. Musikalisch gestaltet wird sie von Saskia Krügelstein. Danach gibt es bis in die Abendstunden hinein selbstverständlich Bratwürstl, aber auch an Vegetarier ist gedacht. Zur Unterhaltung spielt die Hirschauer Wirtshausmusi auf.

Mit dem Bau einer Holzhütte legte Metzgermeister Georg Dobmeier 1949 den Grundstein für die Tradition des „Wirschlbergs“. 1952 wurde aus der Holzhütte das aus Stein erbaute Gasthaus zur „Waldesruh“, das 1970 erweitert und aufgestockt wurde. Knapp 70 Jahre lang war der „Wirschtlberg“ mit seinem idyllisch gelegenen Biergarten eine Topadresse für Hirschauer wie Auswärtige. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Mit dem Bau einer Holzhütte legte Metzgermeister Georg Dobmeier 1949 den Grundstein für die Tradition des „Wirschlbergs“. 1952 wurde aus der Holzhütte das aus Stein erbaute Gasthaus zur „Waldesruh“, das 1970 erweitert und aufgestockt wurde. Knapp 70 Jahre lang war der „Wirschtlberg“ mit seinem idyllisch gelegenen Biergarten eine Topadresse für Hirschauer wie Auswärtige.

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Foto: Werner Schulz
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