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Nachricht vom 14.04.2023 Vereine

Finissage der Steingutplastiken-Ausstellung

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Von 1826 bis 1956 währte die Ă„ra der Hirschauer Steingutproduktion. Seit 22. Oktober 2022 widmet sich eine Ausstellung einem lange Zeit wenig erforschten Kapitel dieser Ă„ra – der Produktion von Steingutplastiken.

Unter der Überschrift „Hirschau – Keramik – Figuren“ sind in der Alten Mälzerei des Pflegschlosses ca. 100 Exponate zu sehen. Sie beweisen, dass in den Hirschauer Steingutfabriken nicht nur Massenware wie Geschirre, Vasen und Krüge hergestellt wurden, sondern auch anspruchsvolle Kunstkeramik. Dass die Ausstellung möglich wurde, verdankt man ganz wesentlich dem Ammerthaler Pfarrer Klaus Haußmann. Man hatte zwar immer wieder von der Existenz Hirschauer Keramikfiguren gehört, aber außer einigen Hirschauern hatte sie niemand gesehen. Nur den „Adler“ kannte man. In Weiden erstand Pfarrer Hausmann 2004 auf einem Flohmarkt in Weiden die „Cowboy Lady“. Kenner hielten sie eher für italienische Eisdielenkeramik. Zur Eröffnung einer Steingutausstellung im Hirschauer Pflegschloss brachte Karl Forster, Sohn des ehemaligen Fabrik-Prokuristen August Forster, fünf Werbeblätter auf. Auf zweien waren 32 voll plastische Figuren der Firma Carstens Hirschau abgebildet – unter ihnen besagte „Cowboy Lady“. Die Forster-Blätter wurden zur ersten wesentlichen Grundlage der Ausstellung. Sie zeigten auch, dass die Figuren keine belanglosen Nebenprodukte waren. Mit Rock bzw. kurzer Hose bekleidete Tänzerinnen aus dem Jahr 1928 sind genauso zu bewundern wie exotische Tiere wie Bison oder Grizzly. Allerdings sind die Produktions- und Absatzzahlen mangels Archivalien unbekannt.

Nach Aussage von Ex-Festspielvereinsvorsitzendem und Alt-Bürgermeister Hans Drexler haben sich bisher über 700 Besucher die Ausstellung angesehen. Diese konnte in letzter Zeit durch zwei interessante Figuren ergänzt werden, die man bisher nicht orten konnte und ab sofort zu sehen sind. Ex-Bezirkstags-Vizepräsidentin Ingrid Kurz stellte ihr „Entenpärchen“ als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die Ambergerin Irmgard Popp übereignete dem Festspielverein ihren „Dobermann“. Nach wie vor fehlen in der Sammlung der Elefant, der Bison, die Schleiereule und der Affe. Hans Drexler hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie auch noch bei irgendeinem Privatbesitzer auftauchen.

Am kommenden Sonntag, 16. April, ist die Ausstellung letztmals geöffnet. Es gibt es ab 15 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung durch den Initiator Pfarrer Haußmann. Der Eintritt ist frei. Spenden werden gerne angenommen. Begleitend ist in einer Auflage von 300 Stück ein 97-seitiger Katalog erschienen, in dem alle Ausstellungsstücke abgebildet sind und erläutert werden. Er kann zum Preis von 19 Euro erworben werden.

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