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Nachricht vom 14.03.2023 Jugend & Familie

Förderkreis Altenhilfe bleibt Anwalt und Sprachrohr der Senioren

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Der Förderkreis Altenhilfe versteht sich auch 39 Jahre nach seiner Gründung als Anwalt und Sprachrohr der Hirschauer Senioren. Diesen Anspruch unterstrich der Gründer und Vorsitzende Werner Schulz bei der Jahreshauptversammlung.

Bei der Gründung am 3. November 1984, so Schulz, sei der Bau eines Alten- und Pflegeheimes erklärtes Ziel gewesen. Zur Einweihung im Juni 1991 habe der Förderkreis eine 450 000 DM-Spende an Bürgermeister Helmut Rösch übergeben. 300 000 DM davon stammten vom stellv. Förderkreisvorsitzenden Klaus Conrad, die anderen 150 000 DM aus Aktionserlösen bzw. Mitgliedsbeiträgen. Dem verstorbenen Staatssekretär Rudolf Kraus verdanke man eine Bundes-Förderung in Höhe von 3,6 Mio. DM, dem verstorbenen MdL Herbert Falk Fördermittel des Freistaats Bayern in Höhe von 2,3 Mio. Der Großzügigkeit von Klaus Conrad sei es zu verdanken, dass zwei Einrichtungen für Betreutes Wohnen entstehen konnten. Komplettiert wird das Angebot seit Juli 2018 durch die Solitäre Tagespflege. In allen Einrichtungen leiste das Personal ausgezeichnete Arbeit. Hirschau verfüge heute zwischen Kloster- und Postgasse über ein Senioren- und Pflegezentrum, das seinesgleichen suche. Eine weitere wichtige Säule sei der Seniorentreff. Das Engagement des Betreuerinnen-Teams verdiene große Anerkennung und Unterstützung. Solche soll künftig auch der Evangelische Seniorenkreis erhalten. Alljährlich habe man Heim und Tagespflege am Barbaratag mit Geschenken für die Bewohner*innen, Tagespflegegäste und Personal bedacht. Der Holzwerkgruppe des Heims habe man eine Säulenbohrmaschine und eine Dekupiersäge finanziert, dem Heim elektrische Sessel und TV-Fernbedienungen. Größte Anschaffungen für die Tagespflege seien eine elektronische Wandtafel und Rollos für die Lichtkuppeln gewesen. Die Senioreneinrichtungen könnten weiterhin mit der Unterstützung durch den Förderkreis rechnen.

Das Heim, so Pflegedienstleiterin Patricia Kugler, sei mit 84 Bewohner*innen voll belegt. Von den 84 Beschäftigten seien 45 in der Pflege tätig. Dies entspreche dem vorgeschriebenen Schlüssel. Die Kompensation von Langzeitkranken stelle eine große Belastung für das restliche Pflegepersonal dar. Oft müssten Schichten geschoben werden, um eine Mindestpersonalstärke zu gewährleisten. Kompensiert werden könnte das Problem mit Pflegehelfern, die mit Kurzschulungen angelernt werden. Derzeit überlege man, wie man solche anwerben könnte. Aktuell habe man zwei Azubis. Sie fallen nächstes Jahr weg. Drei bulgarische Pflegekräfte mache man mit einem Kommunikationstraining fit. Allerdings stelle der Dialekt der Bewohner*innen ein Problem dar. Der letzte Dezember sei eine besondere Herausforderung gewesen, als 30 bis 35 Prozent der Belegschaft krankheitsbedingt ausfielen. Eine Kompensation konnte nur über Zeitarbeitsfirmen erfolgen, was jedoch für das Heim ein wirtschaftliches Desaster bedeutete.

In der Solitären Tagespflege sind laut Leiterin Birgit Seidl derzeit sieben Teilzeitkräfte beschäftigt. Sie kümmern sich an den fünf Öffnungstagen um 38 Gäste. Diese Anzahl bedeute Vollauslastung. Vier Mitarbeiterinnen hätten eine MAKS- Ausbildung absolviert, eine Therapieform für Personen mit mittlerer und schwerer Demenz. Eine Zertifizierung werde erfolgen. Man sei dann die einzige Einrichtung im Umkreis von 100 Kilometern mit einer MAKS-Zertifizierung. Während des Marktplatzfestes 2023 plane man einen Tag der offenen Tür. Frau Seidl kündigte an, dass sie nächstes Jahr in Rente gehen werde. Ihre bisherige Stellvertreterin Kati Köhler werde dann die Leitung übernehmen.

Zum ehrenamtlichen Leitungsteam des Seniorentreffs gehören sieben Frauen, die jede Woche donnerstags von 14 bis 16 Uhr ca. 25 Personen (fast ausschließlich Frauen) im Alter zwischen 80m und 90 Jahren ein abwechslungsreiches Programm bieten. Es werde gesungen, gespielt und Gymnastik gemacht. Viele wollten ganz einfach plaudern. Das kann man jedes Mal ausgiebig bei Kaffee und Kuchen. Zu Weihnachten und Ostern gebe es kleine Geschenke. Einmal im Jahr mache man einen Ausflug.

Bürgermeister Hermann Falk zollte wie Werner Schulz allen, die sich in Hirschau beruflich oder ehrenamtlich in der Seniorenarbeit engagieren, großes Lob. Der Förderkreis werde den Senior*innen im Laufe des Jahres Veranstaltungen anbieten. Gedacht ist u.a. eine Veranstaltung mit Stadtheimatpfleger Sepp Strobl und eine Besichtigungsfahrt durch das Gebiet der Stadtgemeinde.

Die Neuwahlen ergaben folgende einstimmigen Ergebnisse: 1. Vorsitzender: Werner Schulz, stellv. Vorsitzende: Klaus Conrad und Hildegard Kohl, Schatzmeister: Reinhold Birner, Schriftführer: Martin Merkl, Beisitzer: Bgm. Hermann Falk, Heidi Flierl, 2. Bgm. Bärbel Birner, Peter Leitsoni, Michaela Meier. Kassenprüferin: Petra Weih. Kooptierte Mitglieder: BRK-Seniorenheimleiterin Astrid Geitner, BRK-Tagespflegeleiterin Birgit Seidl, Seniorentreff-Sprecherin Maria Ott, Sen.-Beauftragter Rudi Wild.

Die neue Förderkreis-Vorstandschaft (v. l.): Peter Leitsoni, Bgm. Hermann Falk, Reinhold Birner, Heidi Flierl, stellv. Vorsitzende Hildegard Kohl, Vors. Werner Schulz, Michaela Meier, 2. Bgm. Bärbel Birner und Martin Merkl. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Die neue Förderkreis-Vorstandschaft (v. l.): Peter Leitsoni, Bgm. Hermann Falk, Reinhold Birner, Heidi Flierl, stellv. Vorsitzende Hildegard Kohl, Vors. Werner Schulz, Michaela Meier, 2. Bgm. Bärbel Birner und Martin Merkl.

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