Oberpfälzer Dialekt-Memo bei Senioren hoch im Kurs

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Gedächtnistraining wird groß geschrieben in der Solitären Tagespflege St. Barbara. Memory-Spiele haben daher ihren festen Platz im Programm. Bei den Gästen ist eines seit Kurzem der absolute Top-Favorit – das „Oberpfälzer Dialekt-Memo“.

Im täglichen Betrieb der Tagespflege hat die Erinnerungsarbeit grundsätzlich einen hohen Stellenwert. Dass sich dafür das Dialekt-Memo geradezu ideal eignet, beweist sich bei jeder Spielrunde aufs Neue. Inspiriert durch eine Veröffentlichung in der Amberger Zeitung hat Tagespflegeleiterin Birgit Seidl das originelle Spiel für die Einrichtung angeschafft. Für ihre Gäste ist es schon deshalb bestens geeignet, weil es einfach funktioniert. Es geht darum Oberpfälzer Ausdrücke ins Hochdeutsche zu übersetzen und umgekehrt. Die Mitspieler – zwei bis acht sind möglich – müssen unter den 66 Memory-Karten die 33 passenden Wortpaare in Oberpfälzisch/Hochdeutsch herausfinden. Bei manchen Ausdrücken ist das relativ einfach. Dass ein „Oichkàtzl“ ein Eichhörnchen und ein „Babbadeckl“ ein Pappkarton ist, war so ziemlich allen bekannt, auch dass man zum Ohr „Aouawàschl“ und zum Mund „Goschn“ sagt. Schwerer fielen schon die Übersetzungen der Begriffe „Bàwalàdschn“ in Provisorium und „Schdiezn“ in Gießkanne. Gänzlich unbekannt war, dass man unter einem „Schdodldaouadirl“ eine Scheunentortür versteht.

So manche Übersetzung fiel den betagten Senior*innen leichter als ihren jungen Betreuerinnen - noch dazu, wenn diese nicht aus der Oberpfalz stammen. Birgit Seidl und ihr Betreuungspersonal schätzen das Dialekt-Memo insbesondere auch deshalb, weil die alten Mundartbegriffe für die Spielteilnehmer*innen oft genug der Impuls dafür war, Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugendzeit zu erzählen. Die „Butzlkou“ animierte dazu ebenso wie die „Schnaoung“ oder die „Dulaggn“. „Das Spiel eignet sich hervorragend für Alt und Jung“, lautet der allgemeine Tenor. Den Tagespflegegästen macht es jeden Tag wieder aufs Neue Heidenspaß. Birgit Seidls Fazit: „Wir würden uns über eine Fortsetzung sehr freuen!“