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Nachricht vom 04.05.2021 Kirchen

Frauenbund will gerechte Entlohnung für Care-Arbeit

Amberg-Sulzbach/Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Care-Arbeit - insbesondere die häusliche Angehörigen-Pflege und die Kindererziehung – ist ungleich verteilt, unterbezahlt und unterfinanziert. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, rief der Landesverband des Katholischen Frauenbundes Bayern am Freitag seine Mitglieder unter dem Motto „Wir machen das Fass auf!“ zu einem digitalen Flashmob auf. Volle Unterstützung fand der Aufruf bei der Leiterin des KDFB-Bezirks Sulzbach-Rosenberg Margarete Hirsch (Hahnbach), ihren Stellvertreterinnen Kerstin Aufschneider (Sulzbach-Rosenberg) und Petra Stauber (Hirschau) und Mitglieder der neun Zweigvereine in Ammerthal, Hahnbach, Hirschau, Poppenricht, Schlicht, Schnaittenbach, Sulzbach-Rosenberg St. Marien, Sulzbach-Rosenberg Herz Jesu und Vilseck.

Mit der Landesleitung sind sie der Meinung, dass das Thema „Care-Arbeit und gerechte Entlohnung“ endlich die notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, insbesondere bei den Politikern, findet. Der Begriff Care-Arbeit oder Sorge-Arbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fallen die die Kinderbetreuung oder ambulante Pflege, aber auch familiäre Unterstützung oder häusliche Angehörigenpflege. Berufe im Care-Bereich seien nicht nur – wie die Corona-Krise zeigt - enorm fordernd und wichtig, sondern auch schlecht bezahlt. Die elterliche Erziehungs- und Betreuungsarbeit werde nicht vergütet, obwohl sie die Grundlage für das Rentensystem bildet. Auch die häusliche Pflege von Angehörigen wird nicht vergütet. So stünden vornehmlich Frauen am Ende eines arbeitsreichen Lebens oft vor der Altersarmut, obwohl sie einen nicht unerheblichen Teil zum Erhalt des Systems beitragen.

Das Thema Care-Arbeit sei mehr oder weniger „ein Fass ohne Boden“, ein Fass, das niemand wirklich öffnen wolle. Am besten bleibe es zu und niemand rede darüber. Insbesondere junge Frauen seien sich gar nicht im Klaren darüber, was es für sie später bedeutet, wenn sie sich jetzt haupt- oder nebenberuflich um ihre Kinder kümmern. Im Bereich der Pflege sei das Problem der schlechten Bezahlung bekannt, sei aber von der Politik in der Corona-Krise mit großzügigem Applaus abschließend geklärt und damit quasi der Deckel des Fasses zugemacht. Die Angehörigenpflege sei völlig im Fassdunkel verborgen. Daher die Forderung der KDFB-Bezirksleitung: „Care-Arbeit muss die ihr gebührende Anerkennung und eine gendergerechte Finanzierung erhalten!“

Auch die KDFB-Bezirksleitung und die Mitglieder der neun KDFB-Zweigvereine waren mit dabei beim Online-Flashmob „Wir machen das Fass auf!“, mit dem der Frauenbund gegen die ungleiche Verteilung, Unterbezahlung und Unterfinanzierung der Care-Arbeit protestiert. V. r.: Bezirksleiterin Margarete Hirsch und ihre Stellvertreterinnen Petra Stauber sowie Kerstin Aufschneider.
 - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Auch die KDFB-Bezirksleitung und die Mitglieder der neun KDFB-Zweigvereine waren mit dabei beim Online-Flashmob „Wir machen das Fass auf!“, mit dem der Frauenbund gegen die ungleiche Verteilung, Unterbezahlung und Unterfinanzierung der Care-Arbeit protestiert. V. r.: Bezirksleiterin Margarete Hirsch und ihre Stellvertreterinnen Petra Stauber sowie Kerstin Aufschneider.

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