zurück zur Übersicht

Nachricht vom 22.05.2019 Jugend & Familie

In der „Frühmeß“ jede Menge Wissenswertes über den Wald erfahren

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Mit 3 325 Hektar ist fast die Hälfte der Fläche Hirschaus bewaldet. Seit kurzem wissen die Kindergarten- und Schulkinder des Marien-Kindergartens dank Förster Christoph Lauerer über ein Waldstück bestens Bescheid – dem „In der Frühmeß“.

KiTa-Leiterin Christa Bauer hatte es leicht, ihn als Führer für den Waldtag zu gewinnen, besuchen doch mit Josephine und Verena zwei seiner Kinder die Einrichtung. Einen Vor- bzw. Nachmittag lang verstand der Forstmann blendend, die Kinder bei ihrer Waldexpedition mit seinen Schilderungen, Erklärungen und Demonstrationen zu fesseln und ihnen jede Menge Wissenswertes über den Lebensraum Wald zu vermitteln.

Das Unterscheiden der verschiedenen Laub- und Nadelbaumarten sowie deren Früchte – kein Problem mehr für die Mädchen und Jungen, auch nicht das Bestimmen des Baumalters anhand der Jahresringe. Sie wissen auch, warum man in der Frühmeß auf dem Waldboden zwar Purzelkühe und Fichtenzapfen, die fälschlicherweise oft als Tannenzapfen bezeichnet werden. Aber - erstens zerfallen Tannenzapfen bereits am Baum und zweitens gibt es in der Frühmeß-Waldung keine Tannen außer den kürzlich gepflanzten. Da auf diese die Rehe großen Appetit haben, werden sie durch eine Umzäunung geschützt.

Unter einer Eichengruppe berichtete der Förster von einem gefährlichen kleinen Tier mit einem langen Namen, dem Eichenprozessionsspinner. Bäume, die von ihm betroffen sind, müssen sofort gefällt werden. Damit die Waldarbeiter wissen, welche Bäume gefällt werden müssen, werden diese mit einem roten Ausrufezeichen markiert.

Klar wurde den Kindern auch der Wert des abgeworfenen Laubes, das mit der Zeit verrottet und dann wichtige Nährstoffe liefert. An welchen Sträuchern oder Pflanzen man auch immer vorbeikam – Förster Lauerer kannte sie einfach alle, die stacheligen Brombeersträucher genauso wie die Boden deckenden Walderdbeeren. Käfer und Raupen, die man entdeckte, wurden gründlich mittels Becherlupen betrachtet. Komischer Weise stellten sich die Tierlein immer tot, wenn sie im Becher lagen. An einer Futterkrippe wurde bewusst, dass sich ein Förster auch um die in seinem Wald lebenden Tiere kümmert.

Ein putziges Tierchen hatte Christoph Lauerer eigens für die Kinder versteckt. Sie fanden das präparierte Eichhörnchen Egon, das vor 30 Jahren von einem Auto überfahren wurde. Da Eichhörnchen gerne Samen von Zapfen und Eicheln sammeln und verstecken, oft aber das Versteck vergessen, sorgen sie für das Nachwachsen junger Bäume.



Richtig Spaß machte das Rätselspiel, Waldtiere pantomimisch darzustellen und deren Geräusche nachzuahmen. Leider fand man im Verlauf des Rundgangs auch Dinge wie z.B. ein Waschbecken, die im Wald absolut nichts verloren haben, dort aber von rücksichtslosen Umweltfrevlern abgelagert wurden. Dafür hatten die Kinder nicht das geringste Verständnis. Es verstand sich von selbst, dass man von den Essens- und Getränkeverpackungen, die man zur Brotzeit mitgebracht hatte, nichts zurückließ.

Am Ende waren sich die Kinder und Erzieherinnen mit Förster Lauerer einig, dass der Wald ein wertvoller Lebensraum ist, den es unbedingt zu schützen gilt. Als Dankeschön für den tollen Waldtag gab es für den Forstmann eine selbstgebastelte Karte und Pralinen.

Förster Christoph Lauerer hatte das ausgestopfte Eichhörnchen Egon, das vor 30 Jahren von einem Auto überfahren wurde im Wald versteckt. Er erklärte den Kindern, dass Eichhörnchen ungewollt Helfer für den Förster sind. Sie sammeln Eichen, verstecken diese, vergessen aber oft die Verstecke und sorgen so für das Nachwachsen junger Bäume. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Förster Christoph Lauerer hatte das ausgestopfte Eichhörnchen Egon, das vor 30 Jahren von einem Auto überfahren wurde im Wald versteckt. Er erklärte den Kindern, dass Eichhörnchen ungewollt Helfer für den Förster sind. Sie sammeln Eichen, verstecken diese, vergessen aber oft die Verstecke und sorgen so für das Nachwachsen junger Bäume.

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz