Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Zweieinhalb Stunden konzertante Blasmusik auf hohem Niveau konnten die rund 450 Besucher genieĂen, die zum Osterkonzert des Musikzugs in die Schulturnhalle gekommen waren. Unter Leitung von Annette Pruy-Semsch lieĂ das 43-köpfige Orchester das Konzert wieder zu einem Glanzpunkt des Hirschauer Kulturlebens werden. Eine bravouröse Leistung boten auch das Jugendorchester und die BlĂ€serklasse, beide dirigiert von Sophia Hofmann.
Zum Gelingen des Konzerts trug auch Moderator Hans Meindl bei, der kurzfristig fĂŒr Werner Schulz in die Bresche gesprungen war. Er fĂŒhrte souverĂ€n und humorvoll durch das Programm. Das Orchester hatte dieses mit Thiemo Kraasâ auĂergewöhnlichem MusikstĂŒck âCrossbreedâ eröffnet, bei dem sich so mancher Besucher in die Pfarrkirche versetzt fĂŒhlte. Der Cantus Firmus des Marienlieds âSegne Du Mariaâ erklang und wurde in verschiedenster Form, Tradition und Moderne verbindend, vorgetragen.
Es folgten gemĂŒtlichere Töne in Form des Walzers âThe Waltzing Catâ, eine witzige und humoristische Komposition von Leroy Anderson, bei der es zwischen den Registern wie Hund und Katz hin und her ging.
Da ein Musikzug-Osterkonzert ohne Polka undenkbar ist, hat das Orchester in JĂŒrgen Enderer einen eigenen Polkabeauftragten. Mit der âPolka Orientalâ von Antonin Kadlec hat er StĂŒck ausgewĂ€hlt, das alle Elemente einer traditionellen Polka besitzt, diese aber anders, eben orientalisch interpretiert. Mit der Ballade âPurple Rainâ erinnerte das Orchester an den letztes Jahr verstorbenen Weltmusiker Prince. Allen voran tat dies Sebastian Dorfner mit seiner brillanten Solodarbietung auf dem Saxophon, mit der er sein Talent, seine Emotionen und seine VirtuositĂ€t gleichermaĂen unter Beweis stellte. Die Saxophone blieben weiter das dominierende Instrument bei Luigi di Ghisallos witziger und charmanter Komposition âLet me phoneâ. Frank Sinatra und seine Tochter Nancy machten im Duett Carson Parks âSomethin stupidâ zum Welthit.
Bei der Interpretation des Musikzugs waren es die BlechblĂ€ser, die den HolzblĂ€sern eine einfĂŒhlsame LiebeserklĂ€rung machten, gefĂŒhlvoll begleitet vom Schlagwerk.
Nach der Pause hieĂ es BĂŒhne frei fĂŒr die SchĂŒtzlinge von Sophia Hofmann, dem Jugendorchester und der BlĂ€serklasse. Das 24-köpfige Jugendorchester ging gleich in die Vollen. Es rockte den Saal unter dem Titel âThe Best of Queenâ mit einem Medley von Hits der britischen Band und ihres LeadsĂ€ngers Freddie Mercury wie âWe will rock youâ, âWe are the Championsâ oder âI want to break free.â Nachdem Sebastian Dorfner die Parole ausgegeben hatte âThe Show must go onâ prĂ€sentierten die zwölf BlĂ€serklassenkinder den von John Higgins arrangierten Hit der schwedischen Hard-Rock-Band âEuropeâ âThe final Countdownâ.
Das Publikum quittierte den gelungenen ersten öffentlichen Auftritt der jungen Musiker, die erst seit einem halben Jahr unter Leitung von Sophia Hofmann miteinander musizieren, mit donnerndem Applaus und Zugaberufen. Diese wurden mit dem âHard Rock Bluesâ von John Higgins erfĂŒllt.
FĂŒr Heiterkeit sorgte danach das Jugendorchester mit dem von der Blech-Formation âDie bayerischen Löwenâ bekannt gemachten StĂŒck âLean on meâ, zu dem die BlĂ€serklassler die Bayernfahne schwangen. Als Zugabe hatten die jungen Leute die Big-Band-Nummer âI feel goodâ im Repertoire.
Im wahrsten Sinne des Wortes âmĂ€rchenhaftâ gibt es weiter im Programm, als Annette Pruy-Semsch und ihr Orchester wieder das Kommando auf der von Roland Fritsch ins rechte Licht gerĂŒckten BĂŒhne ĂŒbernahm. Mit dem von Harold Arlen arrangierten Film-Medley âThe Wizard of Ozâ wurde das Publikum auf der Suche nach dem Zauberer von Oz mitgenommen auf die abenteuerliche Reise in das Land hinter dem Regenbogen.
Als vorlĂ€ufigen, aber eben nur vorlĂ€ufigen Schlusspunkt, prĂ€sentierten die Musikerinnen und Musiker mit Bart Howards âFly me tot he moonâ ein besonders abwechslungsreiches StĂŒck im Big-Band-Stil mit weichen TenorklĂ€ngen, rockigen Passagen im Blechregister und einem wilden Schlagzeug. Die Besucher gaben sich damit nicht zufrieden, spendeten anhaltenden Beifall und verlangten hartnĂ€ckig nach Zugaben. Das Orchester gewĂ€hrte diese mit dem â47-er Regimentsmarschâ, mit James van Heusens âLove and marriageâ und schlussendlich mit dem Steigermarsch âGlĂŒck auf!â.
Musikzugvorstand Maximilian Stein hatte allen Grund, den Musikerinnen und Musikern mit ihren Dirigentinnen Annette Pruy-Semsch und Sophia Hofmann zu den hervorragenden Leistungen ihrer Orchester, hinter denen eine ganze Menge Probenarbeit steckt, zu gratulieren. Dies tat auch BĂŒrgermeister Hermann Falk, der im Musikzug ein kulturelles Top-AushĂ€ngeschild fĂŒr die Stadt Hirschau sah. Er war nicht mit leeren HĂ€nden gekommen und ĂŒbergab an Maximilian Stein zur UnterstĂŒtzung der Jugendarbeit einen Scheck.
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