Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Kurzfristig stehen für den Festspielverein Ende Juli und Anfang August die „7. Hirschauer Stückl-Spiele“ mit dem Volksstück „Der Heldenstammtisch“ auf der Agenda. Langfristig hat man sich ein großes Ziel gesteckt. Man will ein Kulturzentrum mit Festspielbühne, Museum und „kleiner Bühne“ schaffen.
Bevor sich der Festspielvereinsvorsitzende Altbürgermeister Hans Drexler bei der Jahreshauptversammlung den Zukunftsprojekten zuwandte, zog er eine positive Bilanz über das Berichtsjahr. Zum 1. Januar 2017 sei der 91 Mitglieder starke Verein Mitglied beim Verband Bayerischer Amateurtheater (VBAT). Durch den Beitritt genieße man einen besseren Versicherungsschutz. Außerdem könne man die Weiterbildungsangebote des VBAT nutzen.
Als für die Vereinsplanungen wichtigste Entscheidung erachtete Drexler die Verlängerung des ursprünglich bis 2017 laufenden Pachtvertrags für die Nutzung der „Alten Mälzerei“ und deren Vorplatz beim Pflegschloss bis zum 1. November 2047. Der Vertrag wurde von ihm und vom Schlossherrn Clemens Dorfner im August 2016 unterzeichnet.
Erfreuliches hatte der Vorsitzende in Sachen Steingutausstellung zu berichten. „Sie wächst und etabliert sich.“ Von Mai bis September waren im sanierten Erdgeschoss der „Alten Mälzerei“ rund 700 Exponate aus den Epochen Dorfner, Carstens und Luckscha in acht Vitrinen zu besichtigen gewesen. Vom 16. September bis zum 4. Dezember habe die allgemeine Ausstellung Platz gemacht für die von Kulturdirektor Michael Popp initiierte und organisierte Sonderausstellung „Siegfried Möller – Keramikentwürfe für Hirschau“. Sie habe insgesamt 933, überwiegend auswärtige Besucher angelockt. Die Hirschauer hätten sich mit Besuchen etwas zurückgehalten.
Der Popp-Aufruf „Rettet das Hirschauer Steingut“ habe offenkundig Wirkung gezeigt. Während der Möller-Ausstellung habe der Verein 292 Stücke als Einzelspende erhalten, dazu 104 Leihgaben. Insgesamt sind nun 1 359 Einzelstücke im Besitz des Vereins.
Am ersten Septemberwochenende habe man sich zum vierten Mal aktiv an der Gestaltung der Hirschauer Kirwa beteiligt. Chef-Organisator Christian Gnan und sein Helferteam habe sehr gute Arbeit geleistet. Unterstützt worden sei man wie schon zuletzt vom Musikzug und vom Pfarrgemeinderat. Beim Jura-Gartenfest habe man die Abbauarbeiten übernommen. Erfreulich sei, dass man durch den Anschluss an das Fernwärmenetz erhebliche Kosten sparen konnte. Außerdem seien in der „Alten Mälzerei“ die Treppen betoniert und der Abstellraum fertiggestellt worden.
Drexlers Dank galt den Spendern Dobmeyer und Falk. Für den Aus- und Umbau des Festspielareals seien die Planunterlagen und die Kostenerfassung erledigt. Die Gesamtsumme betrage brutto 292 000 Euro. Die Eigenleistung sei mit 44 000 Euro veranschlagt, der zu erwartende Eigenfinanzanteil liege bei 88 000 Euro. Die Baugenehmigung stehe noch aus. Der Denkmalschutz sei involviert. Dank Clemens Dorfner liege die Baustatik vor. Bei der Stadt und beim Bayerischen Kulturfonds habe man Förderanträge eingereicht. In der Zwischenzeit seien erste Spenden eingegangen. Für Interessierte sei eine Fondsbildung möglich.
Mit dem Bühnenbau werde im Oktober begonnen, der Tribünenbau folge in den Jahren 2018/2019. Je nach Eingang der Fördermittel und der Spenden rechnete Drexler damit, dass die gesamte Baumaßnahme einschließlich der Mälzerei mindestens bis 2022 dauert. Letztlich sei es Ziel, ein Kulturzentrum für Hirschau mit Festspielbühne, Museum und „kleiner Bühne“ zu schaffen.
Nach Beendigung der Möller-Sonderausstellung habe man in der Mälzerei bereits wieder eine umfassende Steingutausstellung zusammengestellt, die jederzeit von Besuchergruppen geordert werden kann. Ab Ostern werde man die Ausstellung jeweils sonntags von 15 bis 16 Uhr öffnen. Die Betreuung übernehme Lothar Fischer. Außerdem sei für den Herbst eine Sonderausstellung mit Werken der Designerin Helen „Mau“ Fischer geplant. Organisiert werde diese von Volker Zelinsky. Er habe auch schon zur Möller-Ausstellung beigetragen.
Jetzt gelte es den Focus auf die diesjährigen Festspiele zu richten. Das Volksstück „Der Heldenstammtisch werde insgesamt neunmal aufgeführt. Premiere sei am Freitag, den 21. Juli. Karten gibt es in Hirschau im „Reisebüro Am Markt“ oder über NT-Ticket. Das Bauerntheaterstück mit seinen 26 Sprechrollen habe man für die Festspielbühne ausgeweitet. Die Rollen wurden auf 44 Akteure verteilt. Regie führt dieses Mal Hans Drexler selber. Die musikalische Leitung hat Saskia Krügelstein. Mit den Proben starte man Mitte Mai. Der Kulissen- und Bühnenbau sei bereits im Gange. Gesucht werden noch Ziegen oder Schafe.
Die Freilichtbühne werde schon vor den Festspielen gebraucht. Das OVIGO-Theater führt am Sonntag, 14. Mai, um 19 Uhr die Boulevardkomödie „Der Männerhort“ auf. Zum vierköpfigen Schauspielerensemble gehören mit Roland Fritsch und Christian Gnan zwei Akteure aus den Reihen des Festspielvereins. Außerdem werde sich auf dem Festspielareal am Feiertag Christi Himmelfahrt (25. Mai) eine der neun Veranstaltungsbühnen des „dousamma“ befinden. Den aktuellen Planungsstand des Volksmusikspektakels erläuterte der NBMB-Kreisvorsitzende Werner Stein.
Schließlich kündigte Drexler an, dass die Vereinsmitglieder am 9. Juli wieder eingeladen sind, am Biedermeierfest in Bad Steben teilzunehmen.
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