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Nachricht vom 03.12.2023 Sonstiges

Seit Samstag ist in Hirschau wieder Adventfensterlzeit

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Seit Freitag ist in der Kaolinmetropole wieder Adventfensterlzeit. Bis zum Heiligen Abend warten in der Innenstadt 23 verhüllte, vorweihnachtlich dekorierte Schaufenster darauf, geöffnet zu werden.

Ca. 130 Besucher hatten sich vor dem Ostgiebel des Rathauses versammelt, wo sie von den „Herzensblechern“ mit den Stücken „Die güldene Sonne“ und „Zum Eingang“ festlich eingestimmt wurden. Dort befindet sich alle Jahre das erste Türchen des Lebendigen Adventskalenders. Leise rieselte der Schnee, als Bürgermeister Hermann Falk – zum 8. Mal in seiner Amtszeit - den Vorhang des ersten Adventfensters lüftete. Er sah in der Veranstaltungsreihe „einen sehr wichtigen Beitrag für die Lebendigkeit und Innigkeit der Stadt und ihrer Bewohner.“ In einer schwierigen, von Krieg, Klimakrise und Flüchtlingswelle geprägten Zeit sei es wichtig, zusammenzuhalten und den Schwachen zu helfen. Hilfsbereitschaft mache die Welt ein bisschen besser. An den Adventfensterl-Abenden stehe eine Spendenbox bereit. Ihren Inhalt bekomme heuer der Verein „Schlaganfall Kinderlotsen“. Stattfinden könne die Veranstaltungsreihe nur dank der Bereitschaft vieler Menschen, viele Freizeitstunden zu opfern. Besonders hob Falk das Engagement der Mitglieder und Vorstandschaft des Heimat- und Trachtenvereins hervor, unter deren Federführung alles organisiert wurde. Die Trachtler und die Familie Sommerer versorgten die Besucher jeden Abend mit Glühwein und Bratwürstln. Besonderen Dank verdiene Alfred Härtl, der Vorsitzende des Gewerbeverbandes. Er sei für die Technik zuständig und sorge dafür, dass alle Akteure gehört und gesehen werden. Dank gebühre den Geschäftsleuten, die ihre Fenster weihnachtlich dekorieren und allen Akteuren, die die Abende mit Musik, Gesang, Geschichten und Gedichten bereichern. Falk bedauerte, dass sich die einst stade Vorweihnachtszeit ins Gegenteil gewandelt habe und von Trubel und Einkaufsstress geprägt sei. Das tägliche Öffnen eines Adventfensterls biete die Gelegenheit, „den Lauf des Alltags einen Gang herunterzuschalten und innezuhalten, zu spüren, was eigentlich wichtig ist im Leben“. Der Lebendige Adventskalender führe Schritt für Schritt auf das Weihnachtswunder hin. Jeder Abend biete die Gelegenheit, ein freundliches, tröstliches, hilfsbereites, gutes und ein adventliches Wort für einen Mitmenschen zu verlieren.

Exakt dies war auch die Quintessenz der Geschichte von Elke Bräunfing, die Falk ausgewählt hatte: „So etwas wie ein Weihnachtsengel Hilfsbereitschaft macht die Welt ein bisschen heller“. Sie schildert Omas Mutlosigkeit und Verzweiflung darüber, dass die Welt aktuell voller Probleme, Streitigkeiten und Kriege ist. All dem fühlt sie sich ohnmächtig gegenüber. Ihr Sohn macht ihr bewusst, dass sie zwar nichts gegen die großen Krisen tun kann, aber doch sehr viel für andere tut. Sie kümmere sich um die kranke Nachbarin, um Flüchtlinge, um Seniorenheimbewohner und schließlich um ihre eigene Familie. „Was willst du denn noch tun? Für viele bist du schon so etwas wie ein Weihnachtsengel, außerdem die beste Mutter der Welt.“ Dann musste Oma aber los, in die Kleiderkammer im Gemeindezentrum.

Nachdem das Geheimnis des Rathausadventfensters gelüftet war und die „Herzensblecher“ mit den Stücken „Festlicher Anfang“ und „Intrada Anonym“ mit weiteren Weihnachtsweisen aufgewartet hatten, dankte Alfred Härtl allen, die zum Gelingen des Lebendigen Adventskalenders einen Beitrag leisten, insbesondere den Trachtlern für die umfangreiche Organisation. Die Besucher sollten die Adventszeit wieder nutzen, aufeinander zuzugehen und sich auf das Fest des Friedens, der Wärme und der Liebe besinnen. Härtl hob den sozialen Charakter der Veranstaltungsreihe hervor. Dieses Jahr wurden die „Schlaganfall Kinderlotsen“ als Spendenempfänger ausgewählt. In Deutschland erleiden jährlich ca. 300 bis 500 Kinder einen Schlaganfall. Die „Schlaganfall-Kinderlotsen“ sind Teil des Netzwerkes der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Dieses Netzwerk besteht aus Experten und spezialisierten Einrichtungen, die sich gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe für eine optimale Versorgung betroffener Kinder einsetzen. Härtl ermunterte die Fensterlgänger, die jeden Abend bereitstehende Spendenbox kräftig zu füttern und so die „Schlaganfall Kinderlotsen“ zu unterstützen.

Nach Beendigung des offiziellen Teils, den die „Herzensblecher“ mit „Winter Wonderland“ und „Let it snow“ abrundeten, nutzten die Besucher ausgiebig die Gelegenheit zum Plaudern. Sie stärkten sich an den Verpflegungsständen mit Glühwein und Bratwürstln.

Bürgermeister Hermann Falk (Mitte) öffnete am Freitag das erste Türchen des 21. Lebendigen Adventskalenders. Er dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltungsreihe beitragen, allen voran dem Gewerbeverbandsvorsitzenden Alfred Härtl und dem Vorsitzenden des Heimat- und Trachtenvereins Michael Meier.  - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Bürgermeister Hermann Falk (Mitte) öffnete am Freitag das erste Türchen des 21. Lebendigen Adventskalenders. Er dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltungsreihe beitragen, allen voran dem Gewerbeverbandsvorsitzenden Alfred Härtl und dem Vorsitzenden des Heimat- und Trachtenvereins Michael Meier.

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Foto: Werner Schulz
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